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Wie aus Muttermilch in Polen Schmuck entsteht - Nordkurier

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Schon als Kind hat Kasia Lew gern Schmuck hergestellt und immer davon geträumt, einmal damit ihr Geld zu verdienen. Dass ihr Traum wahr werden würde und sie dazu noch gut 20 Frauen, die fast alle Mütter sind, einen sicheren Job bieten könnte, damit hätte sie nie im Leben gerechnet.

Kasia Lew hält in und mit ihren Schmuckstücken ganz besondere Erinnerungen für die Ewigkeit fest. Ort des Geschehens: Wenige Kilometer hinter der deutsch-polnischen Grenze in der Odermetropole Stettin. „80 Prozent unserer Kunden kommen aus Deutschland“, berichtet die 40-jährige Mutter von zwei kleinen Kindern, die mehrere Jahre in Deutschland gelebt und studiert hat.

Haarsträhnen und Nabelschnüre

Kasias Lews Schmuck und Perlen bestehen aus gut konservierten Kundenmaterialien, wie sie persönlicher nicht sein könnten. Wenn jeden Vormittag der Postbote an dem großen Einfamilienhaus mit dem Namensschild „milkies“ klingelt, dann bringt er auch genau das, was auf dem Firmenschild steht: Milch – genauer gesagt: Muttermilch. Aber auch Briefe mit Haarsträhnen, Asche, Nabelschnüren und anderen persönlichen Materialien nehmen die Mitarbeiter entgegen. Ein ausgeklügeltes IT-gestütztes System sorgt dafür, dass Verwechslungen der Kunden- und Datenmaterialien ausgeschlossen sind.

„Die Muttermilch und andere biologische Erinnerungsmaterialien werden mithilfe einer patentierten Methode konserviert und im Kunstharz verewig. Ein Chemiker überwacht dabei die Verarbeitung in unserem Labor“, erzählt Kasia Lew, während sie die Arbeitsplätze zeigt und die Produktionsschritte erläutert.

Ganz besondere Bindung zwischen Mutter und Kind

Nach der Konservierung werden die Perlen geformt und, wenn gewünscht, weitere Erinnerungsstücke –Haarsträhnen oder Nabelschnüre – und Glitzerflakes und andere Elemente eingearbeitet. „Das ist der Moment, der uns das meiste künstlerische Geschick, die größte Präzision und Konzentration abverlangt. Hier entscheidet es sich, wie die Perlen im Endeffekt aussehen werden“, so die Unternehmerin, die für besonders knifflige Schmuckstücke auch schon mal selbst eine Nachtschicht eingelegt.

Die Schmuckstücke härten dann aus und warten auf ihre finale Weiterverarbeitung. Zudem durchlaufen sie mehrere Qualitätskontrollen. Auch eine Alterungskammer steht den Schmuckherstellern zur Verfügung. Hier wird jedes Teil auf unerwünschte Veränderung getestet. „Wir schauen uns dann jede Perle unter der Lupe genau an. Und wenn wir Unebenheiten finden, werden diese beseitigt“, sagt die Befürworterin des Langzeitstillens, die weiß, dass viele Mütter diese ganz besondere Bindung während der Stillzeit mit genau solchen Schmuckstücken für immer festhalten wollen.

Es geht auch ohne Muttermilch

Nach der Politur werden die gegossenen Erinnerungsstücke dann eingefasst. Den Kunden steht auch eine Auswahl an Schmuck- und Perlenkreationen ohne Muttermilch zur Verfügung. So können in die Kunstharzperlen Fragmente aus Tierhaaren, Asche, persönliche Kleidungsstücke oder Nabelschnüre eingearbeitet werden. Auch Anhänger mit persönlichen Gravuren, wie Kinderzeichnungen oder kleine Texte, können mit professioneller Technik angefertigt werden.

Besonders stolz ist Kasia Lew auf ihr Team. „Die familiäre Atmosphäre bei uns ist ganz besonders wichtig“, sagt die Schmuckdesignerin, die weiß, das Erinnerungen gerade an die Stillzeit so wertvoll sind, dass viele Kunden, diese besonderen emotionalen Momente für immer festhalten möchten.




July 18, 2020 at 04:56PM
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